Mit den Kritikern an der Medienpolitik des italienischen Premierministers Silvio Berlusconi erklärt sich DJV‑Bundesvorsitzender Michael Konken solidarisch. Der Deutsche Journalisten-Verband freut sich, dass der italienische Journalisten-Verband FNSI und Oppositionspolitiker zum Anti-Berlusconi-Protest aufgerufen haben. Die Demonstrationen von Italienern in Rom und in mehreren europäischen Städten, die am 3. Oktober 2009 stattfinden, sind ein ermutigendes Signal. Ihr – wie unser – Ziel ist die Forderung nach Pressefreiheit.
Die ständigen Versuche Berlusconis, Presse und Rundfunk gefügig zu machen, sind mit den Grundprinzipien von Demokratie und Meinungsfreiheit in Europa nicht vereinbar. Es kann nicht angehen, dass kritische Berichterstattung über Berlusconi und dessen private Affären unterdrückt wird und kritische Journalisten ins Visier genommen werden. Berlusconi behauptet zwar, dass es in Italien große Pressefreiheit gebe, aber die Fakten sprechen eine andere Sprache. Immer wieder verklagt er italienische Tageszeitungen wie etwa die „Repubblica“ wegen Berichterstattung über ihn, und droht damit, sogar gegen ausländische Zeitungen vorzugehen.
Der DJV-Preis der Pressefreiheit ging in diesem Jahr an den italienischen Journalisten Marco Travaglio für dessen mutiges Engagement gegen die Versuche der Einflussnahme Berlusconis auf die Medien. Travaglio berichtete uns bei der Preisverleihung ausführlich, auf welch vielfältige Weise Berlusconi versucht, Journalisten daran zu hindern, kritisch zu berichten. Travaglios Schilderung seiner eigenen Erfahrungen hat unseren Eindruck eindrucksvoll untermalt: Mit der Pressefreiheit in Italien ist es nicht mehr weit her. Das muss sich ändern. Dazu kann diese Demonstration ein Stück weit beitragen. Wir, der DJV, stehen an der Seite der italienischen Kolleginnen und Kollegen.
Mit freundlichen Grüßen
Eva Werner
stellvertr. Pressesprecherin
DJV - Deutscher Journalisten-Verband
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